Altlastenkataster - Datenbank »Natürliche Radioaktivität in Sachsen« (KANARAS) des LfULG
Das LfULG betreibt ein Kataster zur Dokumentation des Sanierungszustandes von Hinterlassenschaften des ehemaligen Uranbergbaus in Sachsen (»Kataster Natürliche Radioaktivität in Sachsen« – KANARAS), welches fortlaufend aktualisiert wird. Neben den Basisdaten zu den Objekten werden in der Datenbank auch objektspezifische Messdaten zum Zustand nach Abschluss der jeweiligen Sanierungsmaßnahme geführt. Dazu gehören Messungen der Gamma-Ortsdosisleistung (ODL) über den bearbeiteten Flächen sowie die im Labor ermittelten Gehalte bzw. spezifischen Aktivitäten von Schwermetallen und natürlichen Radionukliden im Grundwasser, Oberflächenwasser und im Boden. Weiterhin werden auch Daten zur Radonexhalation und Radonluftkonzentration im Freien in die Datenbank aufgenommen.
Grundstamm für das Kataster sind die Daten aus dem Projekt „Radiologische Erfassung, Untersuchung und Bewertung bergbaulicher Altlasten“ (Radiologisches Altlastenkataster – A.LAS.KA). Das Projekt wurde unter der Leitung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) und der von ihm beauftragten Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit mbH (GRS) durchgeführt und bereits im Jahre 2000 abgeschlossen. Gegenstand der Untersuchungen waren mehr als 8.000 bergbauliche Hinterlassenschaften in den Bergbaugebieten Sachsens, Thüringens und Sachsen-Anhalts, die nicht Bestandteil der umfangreichen Sanierungsprogramme der Wismut GmbH sind. Ziel war die Identifikation von bergbaulichen Objekten und bergbaulich beeinflussten Flächen, für die aus Gründen des vorsorgenden Strahlenschutzes Sanierungsmaßnahmen oder Nutzungsbeschränkungen zu erwägen sind. Zu diesem Zweck wurden die Hinterlassenschaften in einem Eingrenzungsverfahren schrittweise identifiziert, untersucht und bewertet. 25 der dabei untersuchten Verdachtsflächen (VF) und 5.314 der erfassten Einzelobjekte befinden sich im Freistaat Sachsen.
Abbildung: Untersuchte Verdachtsflächen im Projekt »Erfassung und Bewertung bergbaulicher Umweltradioaktivität - Altlastenkataster«
Die Ergebnisse wurden dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie übergeben. Danach weisen etwa 80 % der in Sachsen untersuchten Objekte und Flächen Radioaktivitätswerte im natürlichen Bereich auf und haben keine radiologische Relevanz. Für die übrigen, als radiologisch relevant eingestuften Objekte und Flächen bedarf es für abschließende Aussagen zum Sanierungsbedarf und insbesondere zum Sanierungsumfang weitergehender objekt- und nutzungsbezogener Untersuchungen. Obwohl ein großer Teil der Objekte inzwischen saniert wurde, sind die Ergebnisse des radiologischen Altlastenkatasters auch heute noch eine wichtige Datengrundlage für Altstandorte, die noch nicht bearbeitet wurden. Weiterhin sind die im Rahmen des Projektes definierten Verdachtsflächen (VF) für die Strahlenschutzbehörde auch heute noch ein wichtiges Instrument für die Abgrenzung von Gebieten, bei denen der Verdacht auf noch nicht erfasste Hinterlassenschaften besteht.