Sächsische Messprogramme
Der Freistaat Sachsen führt zahlreiche Messkampagnen zur Erfassung der Radonsituation durch.
Radonmessungen in der Bodenluft
Der Freistaat Sachsen führte ein Messprogramm zur Erfassung und Darstellung des regional unterschiedlichen Vorhandenseins von Radon in der Bodenluft durch, um angemessene Empfehlungen für gezielte Messungen in Gebäuden und bauliche Maßnahmen zum Radonschutz aussprechen zu können. Vom Bundesamt für Strahlenschutz erstellte gröbere Deutschlandkarten zur Prognose der Radonkonzentration in der Bodenluft konnten so für Sachsen verfeinert werden. Um weitere Erkenntnisse zur Radonkonzentration in der Bodenluft insbesondere in Gebieten mit einer langjährigen Bebauungsgeschichte zu gewinnen, läuft seit 2020 ein Messprogramm, dass sich gezielt mit der Frage der Radonkonzentration in der Bodenluft in großen Städten befasst.
Radonmessungen in Innenräumen
Des Weiteren wurden zahlreiche Messprogramme zur Erfassung von Radon in der Innenraumluft unter bestimmten fachlichen Gesichtspunkten bzw. zur besseren Einschätzung der tatsächlichen Radonwerte in Gebäuden durchgeführt. Die Messungen stellen eine wertvolle Vorsorgemaßnahme für den Schutz der Gesundheit dar und sind für Arbeitsplätze im Keller- und Erdgeschoss in Radonvorsorgegebieten mittlerweile zudem gesetzlich verpflichtend. Aktuell werden folgende Messprogramme durchgeführt:
Dieses für Teilnehmer kostenfreie Messprogramm richtet sich an Eigentümer von Wohngebäuden im Freistaat Sachsen. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass es sich bei den Wohngebäuden um vollunterkellerte Massivhäuser handelt, in denen Aufenthaltsräume im Erdgeschoss vorhanden sind.
Das Messprogramm ist auf den Einsatz von 1000 Exposimeter pro Jahr limitiert. Aufgrund dieser begrenzten Ressourcen besteht kein Anspruch auf Aufnahme ins Messprogramm.
- Radonberatung Bei Interesse an der Teilnahme am Messprogramm können weitere Informationen und die Teilnehmerunterlagen bei der Radonberatungsstelle angefordert werden.
© BfUL
Dieses Messprogramm richtet sich an Eigentümer von Wohngebäuden in bestimmten Gemeinden im Landkreis Mittelsachsen, in denen die geologischen Einheiten „Orthogneise“ und „Grauwacken, Paragneise“ vorherrschend sind. Die kostenfreien Messungen über 12 Monate werden in diesem Gebiet angeboten, um genauere Erkenntnisse zur Radonsituation innerhalb dieser geologischen Einheiten zu erlangen.
Das Angebot richtet sich an Gebäudeeigentümer in folgenden Gemeinden:
- Brand-Erbisdorf
- Dorfchemnitz
- Frauenstein
- Lichtenberg/Erzgeb.
- Mulda/Sa.
- Neuhausen/Erzgeb.
- Rechenberg-Bienenmühle
- Sayda
- Weißenborn/Erzgeb.
Das Messprogramm ist auf den Einsatz von 500 Exposimeter pro Jahr limitiert. Aufgrund dieser begrenzten Ressourcen besteht kein Anspruch auf Aufnahme ins Messprogramm.
- Radonberatung Bei Interesse an der Teilnahme am Messprogramm können weitere Informationen und die Teilnehmerunterlagen bei der Radonberatungsstelle angefordert werden.
Dieses Messprogramm richtet sich an Eigentümer von Wohngebäuden in bestimmten Gemeinden im Landkreis Meißen, in denen die geologische Einheit „Biotitgranodiorit/Meissner Massiv“ auftritt.. Die kostenfreien Messungen über 12 Monate werden in diesem Gebiet angeboten, um genauere Erkenntnisse zur Radonsituation innerhalb dieser geologischen Einheit zu erlangen.
Das Angebot richtet sich an Gebäudeeigentümer in folgenden Gemeinden:
- Diera-Zehren
- Moritzburg
- Niederau
- Nünchritz
- Priestewitz
- Stadt Meißen
- Weinböhla
Das Messprogramm ist auf den Einsatz von 500 Exposimeter pro Jahr limitiert. Aufgrund dieser begrenzten Ressourcen besteht kein Anspruch auf Aufnahme ins Messprogramm.
- Radonberatung Bei Interesse an der Teilnahme am Messprogramm können weitere Informationen und die Teilnehmerunterlagen bei der Radonberatungsstelle angefordert werden.
Das Messprogramm richtet sich an Eigentümer von Wohngebäuden in Gebieten über natürlichen oder bergbaulich verursachten Hohlräumen. Hier besteht der Verdacht, dass das Vorhandensein von Hohlräumen die Ausbreitung von Radon zum Gebäude hin fördert. Die Teilnahme am Messprogramm ist möglich, wenn sich das Gebäude in einer Gemeinde befindet, die einen deutlichen Anteil ihrer Fläche an unterirdischen Hohlräumen im Sinne der Sächsischen Hohlraumverordnung (SächsHohlrVO) bzw. dem Geltungsbereich des Bundesberggesetzes (BBergG) aufweist. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit einer Teilnahme am Messprogramm auch für Eigentümer von Gebäuden, welche sich über einem Hohlraum befinden oder über eine Anbindung zu einem Hohlraum verfügen, auch wenn die Gemeinden, in der sich diese Gebäude befinden, nicht in der Karte aufgeführt sind.
Das Messprogramm richtet sich an öffentliche Träger von Schulen in Sachsen – unabhängig davon, ob sich diese in Radonvorsorgegebieten befinden.
Das Messprogramm richtet sich an die staatlichen oder kommunalen Eigentümer bzw. Träger öffentlicher Gebäude wie z. B. Rathäuser, Verwaltungsgebäude, Krankenhäuser, Bibliotheken, Museen etc. - außerhalb der Radonvorsorgegebiete.
Das Messprogramm richtet sich an die Einrichtungen und Behörden mit Arbeitsplätzen des Freistaates Sachsen – unabhängig davon, ob sich diese in Radonvorsorgegebieten befinden.
Im Rahmen dieser Messprogramme werden kostenfrei Messungen der Radonkonzentration in Innenräumen mittels Kernspurexposimetern durchgeführt. Die Unterlagen sind bei der Radonberatungsstelle auf Anfrage erhältlich. Der Ablauf der Messprogramme gestaltet sich im Allgemeinen wie folgt:
- Ausfüllen und Übermittlung der Teilnahme- und Einverständniserklärung sowie des Fragebogens zur Erfassung der Gebäudeeigenschaften
- Zusendung der Messgeräte und Auslegung in Aufenthaltsräumen bzw. an Arbeitsplätzen durch den Teilnehmer
- Rücksendung der Messgeräte nach Ablauf der Messzeit von einem Jahr an die Radonberatungsstelle
- nach Auswertung Erstellung eines Berichts mit den Ergebnissen, deren Bewertung und Empfehlungen zum weiteren Vorgehen für den Teilnehmer
- Präsentationen der Ergebnisse für Arbeitsplatzverantwortliche und Beschäftigte oder Unterstützung bei der Kommunikation der Thematik bei Bedarf.
Die Anzahl der verfügbaren Exposimeter ist begrenzt. Ein Anspruch auf Aufnahme in die Messprogramme besteht nicht.
